Geothermie: Eine saubere Energie mit großem Potenzial für die Beheizung von Wohnhäusern und Stadtvierteln in Luxemburg
Geothermie: Nationaler Kontext und Herausforderungen
Der NEKP (Integrierter Nationaler Energie- und Klimaplan) erkennt die Geothermie als eine der grundlegenden Säulen zur Erreichung der Ziele im Bereich erneuerbare Energien an.
Tatsächlich ist die Geothermie eine vielversprechende Energiequelle zur Bereitstellung erneuerbarer Wärme und kann somit zur Dekarbonisierung des Wärmesektors dienen. Die flache Geothermie dient hauptsächlich der Wärmeversorgung von Einfamilienhäusern und Wohnanlagen, während die mitteltiefe Geothermie zur Wärmeversorgung von Gebäuden oder Stadtteilen mit hohem Wärmebedarf beitragen kann.
Um das Potenzial der mitteltiefen Geothermie in Luxemburg zu erforschen, wurden mehrere Studien in Auftrag gegeben, die ein hohes Potenzial im Süden des Landes aufzeigen, insbesondere in Regionen mit hohem Energiebedarf. Die Nutzung der mitteltiefen Geothermie stellt sich dann als die optimale Lösung dar. Daher wurden verschiedene Pilotprojekte initiiert, um erste Erfahrungen mit der Nutzung dieses Potenzials zu sammeln und gleichzeitig die Hindernisse in Luxemburg zu identifizieren.
Was ist geothermische Energie?
Geothermische Energie ist Wärmeenergie, die in der Erdkruste gespeichert ist und gewonnen werden kann.
Grundsätzlich kann sie zum Heizen und Kühlen, zur Stromerzeugung oder zur Wärme- und Stromerzeugung genutzt werden.
Sie kann auch für die Kraft-Wärme-Kopplung genutzt werden. Als erneuerbare Primärenergiequelle ist Erdwärme eine Alternative zu fossilen Energiequellen und gewinnt in Luxemburg zunehmend an Bedeutung.
Aus dem Kern der Erde steigt ständig Wärme auf, die zusammen mit der Sonnenenergie das Leben auf der Erdoberfläche erst möglich macht.
Infolgedessen nimmt die Temperatur des Gesteins mit zunehmender Tiefe zu. Dieser geothermische Gradient beträgt im Durchschnitt 30 °C pro Kilometer, kann aber je nach geologischer Situation der Region auch niedriger oder höher sein.
Die Erdwärme nutzbar zu machen bedeutet in der Regel, die Wärme durch Bohrungen an die Oberfläche zu bringen. Je nach Tiefe der Bohrung spricht man von oberflächennaher Geothermie (bis 400 m) und mitteltiefer Geothermie (von 400 m bis 2500 m).
Die Nutzung der tiefen Geothermie erfordert geologische Grundvoraussetzungen wie hydrothermale Lagerstätten oder oberflächennahe heiße Gesteinsformationen, die in Luxemburg nicht vorhanden sind.